Faszien bilden ein Netzwerk, dass deinen gesamten Körper zu einer Einheit verbindet. In letzter Zeit gerät das Faszienthema immer mehr ins Rampenlicht der Sportwelt und auch in den Medien hört man immer öfter über Faszien und deren Bedeutung für unseren Körper. Im Februar findet dazu die erste Fasziensummit für Fachpersonal in München statt, bei der wir natürlich auch vertreten sind.
Faszienrollen findet man mittlerweile in jedem gut ausgestatteten Fitness Studio. In professionellen Trainingsprogrammen ist das Foam Rolling als Bestandteil eines ganzheitlichen Workouts nicht mehr weg zu denken. Auch wir arbeiten natürlich mit dem Konzept der Selbstmassage durch einen Foam Roller. Wie das genau geht, erfährst du in den folgenden Videos.
Was bringt uns das Foam Rolling?
Um die Beschaffenheit unseres faszialen Bindegewebes zu verbessern, wendet man eine Methode der Selbstmassage an. „Self Myofascial Release“ ist eine Möglichkeit, Faszien durch gezielten Druck zu massieren. Mit der Faszienrolle erzielen wir kurzfristige und langfristige Einflüsse auf das Gewebe.
1. Kurzfristige Effekte
Foam Rolling bereitet uns sehr gut auf ein bevorstehendes Workout vor. Die Selbstmassage führt in der Faszie zunächst einmal zu einem Flüssigkeitsaustausch. Durch das ausrollen werden Lymphe und Stoffwechselprodukte ausgerollt und abtransportiert. Dadurch wird der Stoffwechsel in der Faszie, in der Muskulatur und sogar den umliegenden Organen angeregt. Der Druck, der beim Rollen entsteht hat außerdem einen Einfluss auf das vegetative Nervensystem und senkt den Tonus in der Muskulatur. Dadurch werden bearbeitete Strukturen geschmeidiger und beweglicher, so dass wir im Training effizientere Bewegungen mit einer größeren Bewegungsreichweite und dadurch höhere Reize erzielen können.
2. Langfristige Effekte
Unsere Körperhaltung und wiederkehrende Bewegungen beeinflussen die Faszien positiv oder negativ. Eine falsche Körperhaltung kann zu Verspannungen oder Verklebungen in der Faszie führen. Verspannte Faszien schränken die Dehnfähigkeit der Muskulatur ein und beeinträchtigen die Gelenkmobilität.
Durch einen Foam Roller (Schaumrolle) oder ähnliche Tools können wir verklebte Stellen, Verspannungen oder sogenannte „Trigger Points“ in der Faszie lokalisieren und lösen. Punktueller Druck auf einen gefundenen Schmerzpunkt stimuliert Rezeptoren in der Muskulatur. Der Tonus in der Muskulatur wird gesenkt und Verspannungen lösen sich. Langfrist angewendet verändert sich durch die bessere Versorgung der Faszien auch deren Beschaffenheit. Das Gewebe wird straffer, belastbarer und geschmeidiger. Auch das sichtbare Bild einer Orangenhaut/ Cellulite kann durch regelmäßiges Rollen deutlich verbessert werden.
In diesem Video zeigen wir euch die 6 wichtigsten Foamrolling Übungen:
Eine gezielte Behandlung eines verspannten Bereichs kann in nur wenigen Sekunden sogar ein leichteres, befreites Gefühl in umliegenden Gelenken hervorrufen. Dadurch wird das Körpergefühl und die Beweglichkeit nachhaltig verbessert.
Die bekanntesten Hersteller von Trainingsequipment zur Selbstmassage stellen Blackroll oder Trigger Point her. Es gibt die Rollen in verschiedenen Ausführungen und Härtegraden. Einsteiger beginnen am besten mit einem weicheren Modell. Hier kannst du passende Foam Roller kaufen.
Was kann Foam Rolling nicht?
Ganz wichtig ist zu verstehen, dass unsere Faszien grundsätzlich immer mit trainiert werden, wenn wir unsere Muskeln trainieren. Viele der positiven Effekte des Foam Rollings werden auch durch Krafttraining erreicht. Die positiven Effekte eines gut geplanten Krafttraining beschränken sich jedoch nicht nur auf die Faszien, sondern gehen darüber weit hinaus. So werden durch eine myofasziale Selbstmassage keine Muskeln aufgebaut oder die Muskellänge nachhaltig erhöht. Auch können die Ursachen ein schlechten Körperhaltung (Rundrücken) nicht effektiv angegangen werden. Diese Ziele lassen sich aber sehr wohl durch ein gutes Krafttraining erreichen.
Deshalb sollte das Foam Rolling nicht zu Gunsten eines Muskelkrafttrainings betrieben werden. Es ist wenn überhaupt nur als eine sinnvolle Ergänzung- und Erholungsmaßnahme zu verstehen.