Bewegungen testen mit dem Functional Movement Screen (FMS)

Der Functional Movement Screen (kurz: FMS) ist eine aus sieben Bewegungsmustern bestehende Testbatterie, die für gesunde Personen konzipiert wurde. Das Ziel des FMS ist es herauszufinden, welche Bewegungsmuster ineffizient oder nur kompensatorisch durchgeführt werden können, bevor es zu Verletzungen oder Überlastungserscheinungen kommt.
Die mithilfe des Functional Movement Screens gewonnenen Informationen helfen Trainern und Therapeuten schließlich ein maßgeschneidertes Trainingsprogramm, aus individuell abgestimmten Korrekturübungen und Übungsprogressionen, zu erstellen. Auf diese Weise kann Verletzungen und Überlastungen effektiv vorgebeugt werden, indem die defizitären Bewegungsmuster identifiziert und anschließend gezielt auftrainiert werden. Somit liegt der eigentliche Nutzen, den der Functional Movement Screen (FMS) dem Kunden bietet, in der zielgerichteten Verbesserung mangelhafter Bewegungsmuster, durch entsprechende Korrekturübungen.
Der Miterfinder des Functional Movement Screens (FMS), Gray Cook, hat die Gefahren und Nachteile von Bewegungsrestriktionen mit folgenden Worten anschaulich auf den Punkt gebracht:
Werden die ineffizienten Bewegungen nicht identifiziert und dennoch ausgeführt, ist das vergleichbar mit einem Auto, das mit angezogener Handbremse und schiefen Achsen mit 120km/h auf der Autobahn unterwegs ist.
Was beim Fahrzeug zum Totalschaden führt, kann beim menschlichen Körper vorzeitigen Verschleiß und unnötige Verletzungen zur Folge haben. Dieses Gleichnis wird verständlicher, wenn man auf dem nächsten Bild die Gegenüberstellung einer mangelhaften und korrekten Überkopfkniebeuge-Ausführung betrachtet:

Überkopfkniebeuge tief
Mangelhaftes und korrektes Bewegungsmuster der tiefen Überkopfkniebeuge

Die Abbildung zeigt 1 von 7 Tests des Functional Movement Screens, den Deep Squat (tiefe Kniebeuge). Für jedermann ist sofort ersichtlich, dass es sich beim ersten Bild um kein sauberes Bewegungsmuster handelt: Die Steifigkeit in der Hüftregion zieht eine Kompensationsbewegung im gesamten Rücken nach sich. Die Wirbelsäule übernimmt hier sozusagen die Aufgabe der Hüften und gleicht deren mangelnde Beugefähigkeit durch eine Beugung ihrerseits aus. In der Folge steigt das Risiko für vorzeitigen Verschleiß und Verletzungen des Rückens. Verspannungen und Verhärtungen dieser Körperregion sind oftmals nur die harmloseren Vorboten, von dem, was noch kommen wird. Das Verletzungsrisiko erhöht sich, wenn eine derart ineffiziente Bewegung unter Belastung durchgeführt wird (wenn man also 120 km/h fährt). Das können z.B. Kniebeugen mit Zusatzgewicht sein oder das Heben schwerer Gegenstände vom Boden (etwa eine volle Kiste Wasser).
Gleichzeitig offenbart das erste Bild auch eine mangelnde Arm/Rumpf-Beweglichkeit, die wiederum zu Lasten des Rückens geht…
Nach dieser genaueren Betrachtung sollte klar sein, dass eine Person mit den oben dargestellten Beweglichkeitsdefiziten, (vorerst) keine Kniebeugen ausführen sollte – erst recht nicht mit Zusatzgewichten. Andernfalls drohen vorzeitiger Verschleiß und Verletzungen, die einem die Freude an der Bewegung nehmen.
Fazit:
Damit es gar nicht erst soweit kommt, werden nach einem negativen Testergebnis die entsprechenden Korrekturübungen eingesetzt, die das Bewegungsmuster oftmals innerhalb von 1-2 Wochen deutlich verbessern. Manchmal reicht sogar der einmalige Einsatz von speziellen Korrekturübungen, um das Bewegungsbild deutlich zu verbessern. Dabei kommt keine schwarze Magie zum Einsatz, sondern Übungen, die das Zusammenspiel von Nerven und Muskeln verstärkt stimulieren und damit die Ausführung physiologischer Bewegungsmuster erleichtern. Auf diese Weise wird die wichtige Basis geschaffen, für einen gesunden und stetigen Leistungsaufbau. Ein wichtiger Grundstein, der in vielen modernen Gruppensportkursen leider zu wenig Beachtung findet. Effiziente Bewegungen sind aber nicht nur für Sporttreibende von Vorteil. Auch im Alltag werden durchgehend wiederholte Beuge- und Streckbewegungen der Knie- und Hüftstrukturen abverlangt (vom Stuhl aufstehen, Treppensteigen, etwas vom Boden anheben, Schuhe zu binden). Bewegungen also, die täglich x-fach ausgeführt werden und daher vorzeitige degenerative Veränderungen des Bewegungsapparats begünstigen können, wenn das ausgeführte Bewegungsmuster ineffektiv ist.
Bei weiteren Fragen zum FMS oder Interesse an einer Testung im Rahmen eines Personal Trainings im Großraum Köln, nehmt einfach Kontakt mit uns auf!
 
FMS Hurdle Step
Bewegungstestung mit dem Functional Movement Screen (FMS)

 
 
 


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